Die "Zucht" der Egyptian Mau begann begann vor mehr als 3000 Jahren im alten Ägypten. Weil das Überleben des ägyptischen Volkes von seinen Getreidevorräten abhängig war, erkannten die Ägypter sehr schnell die Vorteile von Hausgemeinschaften mit Katzen. Sie, die ihnen im Kampf gegen ihre schlimmsten Feinde - die Ratten und Mäuse - halfen, wurden vergöttert und von den Ägyptern auch wie Gottheiten verehrt.
Verstorbene Egyptian Mau's wurden einbalsamiert und in der Grabstätte der Göttin Bastet, die selber als Katze dargestellt wurde, bestattet. Dank dieses Kults - es gibt Darstellungen auf Tempelreliefs und Papyrusrollen sowie Funden in Grabkammern - weiss man heute viel über die Egyptian Mau.
Die Zucht der "modernen" Egyptian Mau beginnt bei der weissrussischen Exilprinzessin Nathalia Troubetzkoy.
Auf einem römischen Mosaik in Pompeji hatte sie die Darstellung einer getupften Katze gesehen und war begeistert. Als sie dann auf einer diplomatischen Reise in Ägypten solchen Katzen selber begegnete, war sie von deren Eleganz und dem Ausdruck so beeindruckt, dass sie beschloss, eine Zucht zu begründen, die der heiligen Vorfahren gerecht würde.
Sie nahm einige Tiere mit nach Italien, obwohl die Egyptian Mau durch die ägyptische Regierung geschützt war und für diese ein striktes Ausfuhrverbot bestand. Sie nutzte jedoch ihre Verbin- dungen zur syrischen Botschaft, um diese Tiere mittels einer Ausnahmebewilligung ausführen zu können.
1956 zog Nathalia Troubetzkoy mit ihren Tieren in die USA um. Bald darauf wurde dort die „Egyptian“, noch ohne den Zusatz „Mau“, als „natural breed“ registriert. Dieses Zertifikat bekommen nur Rassen, welche sich auf natürlichem Wege entwickelt haben und bei denen die ersten Zuchttiere der natürlichen Population entnommen sind. Fremdeinkreuzungen sind damit nicht erlaubt.
1967 kam dann das „Mau“ zu dem Namen. Erst im Jahre 1988 kamen die Egyptian Mau’s wieder nach Europa. Am Weltkongress der FIFé 1992 in Budapest wurde die Egyptian Mau als eigenständige Rasse anerkannt.
Die Mau ist eine schlanke, elegant wirkende Katze von mittlerer Grösse und muskulös, athletisch gebaut (Kater grösser als Weibchen), mit zu den Ohren gestellten, stachelbeergrünen Augen. Der leicht gerundete, keilförmige Kopf mit gerader Nase ist geprägt von den weit auseinander stehenden, mittelgrossen bis grossen Ohren, die manchmal fast durchsichtig, transparent wirken und an den Spitzen Haarbüschel aufweisen können.
Über die Wangen laufen zwei "Mascara-Linien" und auf der Stirne ist deutlich ein "M" zu erkennen. Diese Markierung wird auch als "Skarabäus-Zeichen" interpretiert, schliesslich sind "Mau" und "Skarabäus" heilige Tiere der ägyptischen Mythen.
Der Gesichtsausdruck der Egyptian Mau wird als "besorgt", aber auch sehr aufmerksam umschrieben. Wenn man einer Mau in die betörend grünen Augen schaut oder einen Blick von ihr erhascht, wird man durch die Jahrhunderte zurückversetzt, denn sie strahlt tatsächlich etwas Geheimnisvolles, Besonderes, Exotisches aus. Die Mau ist ein wundervoller Herzensbrecher!
Es gibt sie in den Farben Bronze getupft, Schwarz-Silber getupft und Black Smoke. Wenn eine Smoke in der Sonne steht, sieht man die schwarzen Tupfen der "Geisterzeichnung". Das heisst, bei einem vermeintlich zeichnungsfreien Tier scheint die genetisch vorhandene Zeichnung durch.
Die Egyptian Mau hat einen temperamentvollen und liebevollen Charakter. Alles erregt ihre Aufmerksamkeit und fast unstillbare Neugier. Sie ist wesensfest, sehr offen, verspielt und unerschrocken. Es ist leicht, dieser intelligenten und gelehrigen Katze Kunststücke beizubringen. Sie kann lernen, an der Leine zu gehen, mag es, Ihre Spielzeuge zu apportieren, den Menschen auf dem Schoss zu sitzen oder auf den Schultern zu thronen. Die Egyptian Mau ist eine sehr lebensfrohe und soziale Katze. Sie verträgt sich mit anderen Haustieren sehr gut, ist ausgesprochen kinderfreundlich und passt sich rasch einer neuen Umgebung an - auch für die kurze Zeit von Ferien.
Die sehr sensible und einfühlsame, anhängliche und verschmuste Mau sucht und braucht die enge Beziehung zu ihren Menschen, verehrt sie und erwartet einen Teil der Familie zu sein, mit der sie lebt. Fühlt sie sich vernachlässigt, fordert sie mit Nachdruck die Aufmerksamkeit und Zuwendung ihrer Bezugsperson. Die Egyptian Mau hat eine sanfte Stimme. Ihre Freude und Zufriedenheit zeigt sie mit lautem Schnurren und einem starken Vibrieren des Schwanzes. Und trotz ihrer starken Ausrichtung auf den Menschen: Schaut man einer Mau beim Spielen oder Jagen zu, sieht man sofort die ursprüngliche Art der Wildkatze.
Die Mau hat eine Reihe von bemerkenswerten Besonderheiten zu bieten: So gilt sie nicht nur als eine der ältesten, sondern auch als die schnellste Hauskatze der Welt. Dazu passt, daß sie wie die Geparden an den Hinterpfoten längere Zehen hat. Charakteristisch für die Mau ist die lose Hautfalte am Bauch, die über das normale Maß hinausgehende Dehnungen bei großen Sprüngen zulässt.
Sie ist auch die einzige, natürlich getupfte Rassekatze, welche zudem nicht durch Einkreuzung anderer Rassen verändert wurde. Die besondere Erscheinung der Egyptian Mau ist nur ein kleiner Teil, der ihre Faszination ausmacht. Liebhaber dieser Katze beschreiben sie als einzigartige „Wesen“, die etwas zwischen „Hund und Mensch“ verkörpern.
Kurzum, die Egyptian Mau mit ihrem besonderen Aussehen und ihren einzigartigen Charaktereigenschaften ist der perfekte „Hausgenosse“ für große und kleine Zweibeiner.